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Zwischen Wunsch und Realität – Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit & Arbeitszeit in der Meeting- und Eventbranche

Wer wünscht sie sich nicht – „Die Vier-Stunden-Woche“. Nicht umsonst zierte das gleichnamige Buch mehr als vier Jahre nach seinem Erscheinen 2007 die Bestsellerliste der New York Times und wurde insgesamt in 35 Sprachen übersetzt (Spiegel, 2013).

Da Wunsch und Realität nicht immer zusammenfinden, verwundert es nicht, dass die meisten deutschen Erwerbstätigen im Allgemeinen und die Erwerbstätigen in der Meeting- und Eventbranche im Besonderen weit von einer Vier-Stunden-Woche entfernt sind. Nun ist es aber so, dass gesellschaftliche und technologische Veränderungen, die der eine oder andere als Megatrend Digitalisierung oder New Work bezeichnen würde, darin enden, dass sich auch in der Meeting- und Eventbranche das Verständnis von Arbeitszeit, Entlohnung und Arbeitsbedingungen verändern.

Doch wie muss er aussehen – der Arbeitsplatz der Zukunft in der Meeting- und Eventbranche? Was ist der Status Quo der Branche und was sind die Anforderungen, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber stellen – an Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen? Auch wenn die Vier-Stunden-Woche in diesem Kontext wahrscheinlich nicht die Lösung ist, stellt sich die Frage, wie Wunsch und Realität zusammengebracht werden.

Der Verband der Veranstaltungsorganisatoren e.V. (VDVO e.V.) geht gemeinsam mit einem Projektteam der International School of Management unter der Leitung von Prof. Dr. Schabbing genau diesen Fragen nach.

Wie komplex die Problemstellung ist, zeigen erste Ergebnisse aus der Expertenrunde:

Katrin Wehmhöhner – Leitung Events Konzernkommunikation, Volkswagen AG

(…) Es gibt durchaus erfolgreiche und gut bezahlte Eventmanager, z.B. in der Industrie oder in leitenden Funktionen bei Agenturen. Die Arbeitgeber müssen hier aber auch für Attraktivität sorgen: Freizeit-Ausgleich für die vielen Überstunden und Wochenend-Arbeitszeiten, faire Bezahlung, unbefristete Verträge und Fortbildungen.

Harri Paquin – Inhaber der Agentur für Live-Kommunikation REALIZE

Es existiert ein enormer Kosten- und Leistungsdruck, der von den Kunden ausgeht.  Zum einen ist es für viele Konzerne selbstverständlich, dass Mitarbeiter von Agenturen einen Einsatz von über 18 Stunden während einer Veranstaltung leisten. Kundenseitig existiert selten die Bereitschaft, eine Doppelschicht zu bezahlen. (…) Das Bewusstsein für eine Veränderung der Einstellung der Mitarbeiter ist bei den Unternehmern angekommen. Der Anspruch, insbesondere der Nachfolgegeneration, hat den klaren Focus auf das Thema Work – Life Balance. Dieser Anspruch wird von vielen Arbeitgebern verstanden, indem für das Personal ein attraktives Angebot geschaffen wird.

Amin Guellil – Inhaber der Personalagentur uCastMe

Viele andere Branchen bieten mittlerweile das, was der Eventbranche bis jetzt als Bonus vorbehalten war – wechselnde Projekte, Zugang zu aufregenden Kunden und Marken, cooles Arbeitsumfeld. Viele Aufgaben weichen jetzt aber im Zuge der Effizienz standardisierten Prozessen, was wiederum die Aufregung aus dem Arbeitsalltag nimmt. Das Thema Work-Life-Balance macht vor keiner Branche halt und wird in vielen Bereichen, die bereits gut bezahlen, mit Zugeständnissen beim Thema Arbeitsinhalt und Verantwortung begegnet. Diese Karte hat die MICE-Branche schon gespielt. Die Karte besserer Lohn gepaart mit weniger Arbeitszeit, ist meiner Meinung nach aber eine nicht spielbare – sie käme einem Teufelskreis in der Branche gleich, da die Kosten für Endkunden bei einer Anpassung nicht marginal, sondern sprunghaft ansteigen würden.

Die Vielfältigkeit der ersten Ergebnisse spiegelt die Bandbreite der Meeting- und Eventbranche wieder. Damit die Studie ein möglichst repräsentatives Bild zeichnet, schließt sich nach der Expertenrunde eine Onlinebefragung an, die sich an Veranstalter, Agenturen, Venue-Finding-Services, Caterer, Technikunternehmen, Locations, Hotels und allen anderen Akteuren, die an der Veranstaltungsproduktion beteiligt sind, richtet.

Die Umfrage ist vollständig anonymisiert, es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert. Die Teilnahme an der Umfrage erfolgt über den nachfolgenden Link: www.umfrage.vdvo.de

 

VDVO
Verband der Veranstaltungsorganisatoren e.V.
Crellestr. 21 in 10827 Berlin
Tel: +49 30 221 903 680

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