Wir alle stehen derzeitig in der „Wiedereröffnungsphase“ unserer Hotels und Gaststätten nach dem bedingten lockdown der Corona Pandemie und sind dabei unser Tagesgeschäft wieder zu aktivieren. In den Tagungshotels kommt dem Thema „Tagungen und Konferenzen“ nach dem lockdown eine besondere Bedeutung zu. Dies aus zweierlei Hinsicht, zum einen haben sich, bedingt durch COVID-19, die Tagungsgäste während des lockdown zwangsläufig zurück ziehen müssen und andererseits sind die Unternehmen auf alternative Formen der Kommunikation mit den betreffenden Mitarbeitern ausgewichen. Genau hierin besteht für die Tagungshotels und –zentren das Problem! Die Erfolge der Unternehmen bei der Umsetzung Ihrer vielfältigsten Aufgaben vor der Pandemie basierten u.a. auf Tagungen und Konferenzen an zentralen Orten, also in den Tagungshotels und Tagungszentren. Ein hohes Maß an Technik und know how in den Tagungseinrichtungen stand für unsere Gäste so immer zur Verfügung. Es wurde kommuniziert und ein ständiger Austausch von Informationen unter Tagungs- und Konferenzteilnehmern war garantiert. Ein „Wohlfühlprodukt“ in Hotelatmosphäre, auch durch angegliederte Gastronomie und Unterhaltung im Rahmen von Schulungen, Tagungen und Events, wurde den Unternehmen geboten. Tagungsbusiness wurde durch die vielseitigen Facetten für alle zum Erlebnis, das Gefühl des Zusammengehörens entstand. Soziale Kontakte wurden im Rahmen der Tagungen durch die Firmen gefördert, was ein hohes Maß an Wissenstransfer unter den Kollegen garantiert hat. Auch die Kultur der Netzwerkarbeit hat bei solchen Veranstaltungen immens an Bedeutung gewonnen. Tagungsteilnehmer haben im Rahmen der Meetings und Schulungen gern den Erfahrungsaustausch und die „Dazugehörigkeit“ zum Unternehmen in Anspruch genommen, wodurch sich die Firmenkultur insgesamt weiter entwickeln konnte.
Bedingt durch die harten Maßnahmen des lockdown hat sich inzwischen eine gewisse „Hybridmentalität“ entwickelt, Unternehmen haben mit Ihren Mitarbeitern bedingtermaßen über Netzwerke Kontakt gehalten. Videokonferenzen und alle systemrelevanten Medien und Techniken kamen zum Einsatz um den Kontakt zu den Mitarbeitern während der zwangsläufigen Kurzarbeitsphase und bestehender Kontaktbeschränkungen zu gewährleisten. Die Unternehmenskultur vieler Firmen und Unternehmen in Deutschland hat sich hierdurch spürbar verändert. So gibt es bereits Tendenzen in einigen Unternehmen das System der „Präsenz“ der Mitarbeiter, der kollegialen Tagungen, Meetings, Fortbildungen, durch „Hybrid“-Maßnahmen zu ersetzen. Dieser Schritt hat viele Nachteile, da der Kontakt zu und unter den Mitarbeitern u.a. sehr wahrscheinlich auf der Strecke bleiben wird, der Wissenstransfer wird sich bedingtermaßen einschränken. Das resultiert daraus, dass in Videokonferenzen u. ä. Zusammenschlüssen vorwiegend sachbezogene Diskussionen und Terminabfragen eine Rolle spielen könnten, dieses auch zeitlich bedingt. Es kommt zu einer gewissen Isolation unter den Mitarbeitern, da ein klassischer Tagungsablauf fehlt. Nur bei klassischer Präsenz, unter Nutzung vorhandener hochwertiger Technik in den Tagungs- und Konferenzzentren, bringt der übergreifende Austausch und die zielgeführte Diskussion mit und unter Kollegen die Unternehmen aktiv voran. Das so geschätzte „Netzwerken“ wird im Rahmen von Hybrid auch auf der Strecke bleiben, fehlen doch gezielte Gespräche und Verknüpfungen die dieses ausmachen. Vor allem den Unternehmen bringt Netzwerken der Mitarbeiter in gewisser Weise „Gewinn“. Den Kollegen selbst garantiert es, vielseitige Kontakterweiterungen und eine breitere Sicht auf Ihre Arbeit und Ihren Stand im eigenen Arbeitsbereich, im Team. Das trifft auch im Vergleich zu anderen, sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Unternehmens zu. Wie soll dies alles ohne einen fundierten, persönlich direkten Meinungsaustausch per Hybrid aktiv betrieben werden?
Schwierig….
Werfen wir noch einen Blick auf die Schulungskultur der Firmen unter Hybrid-Bedingungen. Auch hier werden sich im Rahmen fehlender direkter Ansprache und Arbeit mit den Menschen wahrscheinlich langfristig gesehen Probleme ergeben. Sicher kann man bestimmte Schulungen und Firmeninformationen über Hybrid-Lösungen realisieren, der soziale Austausch zu Themen und Informationen jedoch wird leiden. Bedingtermaßen kann es zu einem ungewollten „Ideenstop“ führen, da das gemeinsame aktive Arbeiten am Inhalt der Themen auf der Strecke bleibt. Problemlösungen in Unternehmen bedürfen oft der direkten Kommunikation und Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen der Fachbereiche oder aber des gesamten Unternehmens. Mitarbeiter, aber auch die Unternehmen selbst, könnten an Wissen verlieren und letzten Endes, unter der schon schwierigen Lage durch den lockdown, wirtschaftlich weiter Schaden nehmen oder sich in Gefahr bringen.
Zusammengefasst kann der Weg nach Corona nur in die Richtung gehen, die zwangsläufigen Hybrid Lösungen wieder einzudämmen, so dass die Unternehmen sich auf Ihre erfolgreiche Arbeit durch „Präsenz“ in der Arbeit der vergangenen Jahre, gemeinsam mit und vor ihren Mitarbeitern, konzentrieren können. Hybrid kann auch eine Entfremdung in vielerlei Hinsicht zur Folge haben, es ist der falsche Weg! Sicher spielt in einigen Unternehmen auch die Überlegung der Finanz- und Zeitersparnis im momentan eine große Rolle, um finanzielle Verluste etwas abzufedern. Auf lange Sicht ist dies jedoch zu kurz gedacht, der Gesamtschaden für die Unternehmen könnte umso größer werden. Gemeinschaftserlebnisse, direkte Ansprache der Kolleginnen und Kollegen in den Unternehmen, Erfahrungsaustausche, Podiumsdiskussionen, somit auch die Förderung sozialer Kontakte und Erfahrungen, Entwicklung des Gemeinschaftssinnes, sind die weitere Zukunft. Erneuerung durch direkten Austausch mit den eigenen Mitarbeitern und so die Förderung der eigenen Firmenkultur im Rahmen von Tagungen und Veranstaltungen aller Art in Tagungshotels und Konferenzzentren sind weiterhin die Zukunft.
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